Frühling
dünner werden hosen
und auch jacken
kürzer werden nächte
und auch schatten
weichender kälte auslachend
lärmt federviehgesang
heiss erregt greift sie seine Hand
man sieht sie über wiesen geh´n
dort, wo man meterhoch konnt
vor kurzem noch die wehen sehen
die erde schwitzt den winter aus
sagt er und verfällt dem rausch
die laue luft ist wie eine droge
hebt sie träumend auf eine woge
auf der sie ausgelassen schweben
im dampfend gras
spürt er
sehnsucht in sich regen
nun zieht es ihn mit unvermeidlichkeit
auf die frühlingshafte weiblichkeit
fest hängt er in des lenzes liebesfallen
innig küsst er ihr den winter fort
und sie?
sie lässt es sich gefallen.
© 1987